Liebe Mitglieder,
zugegeben, es fällt schwer in diesen Zeiten, die richtigen Worte zu finden. Einerseits können wir nur den Hut ziehen und uns tief verbeugen, dass Sie uns die Treue halten, obwohl wir Ihnen momentan so wenig bieten dürfen. Gleichzeitig müssen wir Sie weiter um Geduld bitten, ohne ihnen aber konkret sagen zu können, wann sich dies ändern wird.
Wir bauen zwar unser demnächst nur noch Mitgliedern offenstehendes online-Sportprogramm kontinuierlich aus, das in seiner Breite und Vielfalt längst seinesgleichen sucht. Gleichzeitig ist uns aber natürlich bewusst, dass es unser normales Angebot nicht annähernd zu ersetzen vermag. Sehr bitter ist in diesem Zusammenhang, dass wir leider auch die neu geschaffenen Outdoor-Sportmöglichkeiten selbst in dem erlaubten Abstands- und Kontaktrahmen nicht öffnen dürfen. Die Rede ist vom Outdoor-Fitness-Park im Sportpark Ebensee wie auch die neue Attraktion Post SV on ice, die über Wochen hinweg von vielen Familien ausgebucht war.
Doch bitter hin oder her, Jammern hilft nichts, Anpacken, Weiterkämpfen ist angesagt – auch wenn beim Post SV die Türen geschlossen sind, so passiert hinter ihnen doch sehr viel. Unter der Devise alles für den Tag X werden die vor dem Lockdown gut funktionierenden Hygiene-Konzepte weiter optimiert, sich mit der Stadt Nürnberg über ein Belüftungskonzept für die Schulturnhallen intensiv ausgetauscht, am Outdoor- wie generell am Sportangebot gefeilt, und, und, und…
Wann dieser Tag X sein und wie viel dann von unserem normalen Sportbetrieb möglich sein wird, wissen wir nicht. Was wir Ihnen aber versprechen können: Alles, was die Staatsregierung erlaubt, wird so schnell wie nur möglich umgehend umgesetzt – unter strenger Einhaltung der Auflagen versteht sich.
Siehe die Wiedereröffnung des Hallenbades nach dem ersten Lockdown im vergangenen Frühling. An einem Freitag erhielten wir von der bayrischen Staatsregierung die Bedingungen für eine Wiedereröffnung, am Montag konnten Frau, Mann und Kind nach Wochen erstmal wieder ihre Bahnen ziehen. Andere Bäder im Stadtgebiet indes sperrten erst etliche Wochen später ihre Türen wieder auf.
Nun aber noch ein Blick auf die finanzielle Situation des Post SV: Ende November hatten wir Ihnen einen detaillierten Überblick gegeben, seitdem hat sich die Situation verändert – leider nicht zum Guten. Konnten wird das Jahr 2020 noch ausgeglichen gestalten, so schlagen in diesem Jahr die Folgen der Pandemie spürbar zu. Wir haben 2021 3000 Mitglieder weniger, was alleine Einbußen von rund 800 000 Euro bedeutet. Aufgrund massiver Einsparungen können wir, Strand heute, voraussichtlich das Minus auf rund 200 000 Euro begrenzen.
Was wir an dieser Stelle aber gar nicht oft genug betonen können: Ohne Ihre Treue bräuchten wir jetzt nicht jeden Euro drei- oder viermal umzudrehen, ehe wir ihn ausgeben – den Post SV gäbe es schlicht und ergreifend nicht mehr. Ihre Beiträge, die wir als Verein übrigens gar nicht rückerstatten dürfen, machen rund 60 Prozent des Etats aus. Der Rest setzt sich aus Einnahme von Kursen, Ferien- und spezifische Sportcamps zusammen, um nur einiges aufzuführen – normalerweise, denn da fließt seit Monaten kein Cent in die Kasse. Dies nur vor dem Hintergrund, dass wir wie alle andere Vereine uns in den Medien bemerkbar machen und um staatliche Hilfen bitten. Und dies auch zwingend müssen, ungeachtet Ihrer Treue wie auch des Umstands zum Trotz, dass wir während des Lockdowns Kosten für Energie und Trainer/innen einsparen.
Doch wie heißt es so schön: Plane das Schlimmste, und hoffe auf das Beste – also auf ein baldiges Wiedersehen in Ihren Sportstätten, denn Sie sind der Post SV. Und bis der Tag X kommt, nutzen Sie gerne unser Online-Sportprogramm.
Ihr Post SV Vorstand
Andreas Neugebauer Michael Sommer Christian Biechele